Nicht nur durch die attraktiven Bedingungen für Unternehmen, die Investitionsmöglichkeiten und eine moderne Infrastruktur zieht die Stadt Firmen aus dem In- und Ausland an, sondern auch durch das hohe HR-Potenzial. Die Schulen in Gliwice bieten ein breit gestreutes und differenziertes Bildungsangebot und die Stadt spart nicht an Mitteln, damit die Jugend der Stadt unter komfortablen Bedingungen lernen kann. Die Schulen sind renoviert und besitzen moderne Sportanlagen.
In Gliwice hat eine der besten technischen Hochschulen des Landes ihren Sitz: das 1945 gegründet Schlesische Polytechnikum, das 13 Fakultäten, 2 Kollegien und 3 Zentren besitzt, darunter das Lehr- und Wissenschaftszentrum für neue Technologien, das im Jahr 2014 eröffnet wurde. An 60 Studiengängen mit 200 Fachgebieten werden hier heute etwa 23 000 Studierende ausgebildet. Im Jahr 2017 kamen neun neue Studiengänge hinzu, darunter Automatisierung und Industrieinformatik, Rohstoffwirtschaft, Tiefbau und Umweltmanagement.
In einem landesweiten Ranking der Tageszeitung „Rzeczpospolita“ im Jahr 2016 belegte das Polytechnikum Platz 1 unter den Hochschulen der Region und Platz 4 hinsichtlich der Zahl der Absolventen, die nach ihrem Abschluss in die höheren Führungsebenen aufstiegen. Im Jahr 2017 wurde der Hochschule von der Europäischen Kommission das prestigeträchtige Logo HR Excellence in Research verliehen, dessen sich nur neun weitere polnische Hochschulen rühmen können. Im selben Jahr belegte das Polytechnikum Rang 1 in der Region und Rang 5 unter den besten polnischen Hochschulen.
Die hohe Position von Gliwice im Wissenschaftssektor ist auch ein Verdienst der Forschungseinrichtungen, zu denen das Institut für neue chemische Synthesen, das Institut für Keramik und Baustoffe – Abteilung für feuerfeste Materialien, das Institut für Chemieingenieure der Polnischen Akademie der Wissenschaften, das Institut für theoretische und angewandte Informatik der Polnischen Akademie der Wissenschaften, das Institut für Wärmetechnik, das Institut für Buntmetalle, das Institut für Eisenmetallurgie und das Institut für Schweißtechnik gehören. Großer medizinischer und wissenschaftlicher Erfolge kann sich das Institut für Onkologie „Maria-Skłodowska-Curie“ rühmen. Im Jahr 2013 wurde hier die weltweit erste medizinisch induzierte Gesichtstransplantation durchgeführt. Gliwice ist Gastgeber der prestigeträchtigen Tagung „Gliwice Scientific Meetings“, bei der bedeutende Wissenschaftler aus Europa, den USA und Kanada sich mit den wichtigsten Errungenschaften in den Bereichen Molekularbiologie, Bioinformatik und Genetik beschäftigen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Bekämpfung von Krebserkrankungen haben.
Die Stadt unterstützt systematisch die Entwicklung moderner Technologien und innovativer Unternehmen. Seit 2011 ist auf dem inwertgesetzten Gelände des ehemaligen Bergwerks Gliwice das Zentrum für Bildung und Wirtschaft „Nowe Gliwice” tätig. Hier haben moderne Firmen ihren Sitz: Infinite Dreams (Mobile Plattformen), Future Processing (Software), i-System (Software), Simtec System (Videoüberwachung und Alarmanlagen), Kamsoft (Software), Flytronic (Luftfahrtbranche) und die städtische Gesellschaft Śląska Sieć Metropolitalna, der landesweit erste kommunale Betreiber von Teleinformationsinfrastruktur.
Eine wichtige Plattform der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie ist der 2015 gegründete Wissenschafts- und Technologiepark „Technopark Gliwice”. Seine moderne Infrastruktur und Consulting-Dienstleistungen in Zusammenarbeit mit technologischen Instituten und Hochschulen garantieren den Start einer gelungenen Geschäftstätigkeit. Im Rahmen des Parks sind etwa 60 Firmen, vor allem Start-Ups, tätig. Wissenschaft und Industrie verbindet auch das Zentrum für Innovation und Technologietransfer, das 2008 am schlesischen Polytechnikum gegründet wurde. Seine Aufgabe ist die Implementierung von Forschungsergebnissen in die Unternehmenspraxis. Das Zentrum berät und informiert, unterstützt Projekte, erstellt Marktanalysen, sucht aktiv nach Partnern für die Zusammenarbeit im In- und Ausland.
Im Jahr 2017 haben das Schlesische Polytechnikum, die Stadt Gliwice, die Sonderwirtschaftzszone Gliwice und der Luftfahrtverbund „Bielsko“ das deutsch-polnische Zentrum für leichte Hybridkonstruktionen ins Leben gerufen. Partner auf deutscher Seite sind die Universitäten Freiburg und Dresden. Aufgaben des Zentrums sind unter anderem Forschungen an ultrabeständigen Hybrid- und Verbandmaterialien für die Luftfahrt- und Automobilindustrie. Im selben Jahr verkündete das Nationale Zentrum für Forschung und Entwicklung in Warschau die Ergebnisse des Wettbewerbs InnoMoto. Unter den Siegern befanden sich zwei Firmen aus Gliwice – FULCO und SkyTech Research – die Zuwendungen in Höhe von 15 000 000 Zł. erhielten. Diese Mittel sollen für die Projektierung des elektronischen Rennfahrzeugs Fulco Racer aufgewendet werden.
Schon bald, im Jahr 2020, werden Wissenschaftler aus Gliwice symbolisch den Kosmos erreichen. Dann wird der erste polnische Industriesatellit SAT-AIS-PL in die Umlaufbahn gebracht. An der Umsetzung dieses Projekts war auch das Schlesische Forschungs- und Technologiezentrum der Luftfahrtindustrie beteiligt. Teilhaber des Zentrums ist zu 90% die Oberschlesische Agentur für Unternehmertum und Entwicklung, die der Stadt Gliwice gehört. Aufgabe des Satelliten wird die Überwachung des Schifffahrtsverkehrs auf der Ostsee sein. In die Umlaufbahn gebracht wird er vom Raumhafen der Europäischen Weltraumorganisation in Französisch Guayana aus.