Wehrmauern

Wehrmauern

Veröffentlicht: 18.09.2019 / Abschnitt: Sehenswürdigkeiten   Sehenswerte Orte  

ulica Dolnych und Górnych Wałów

Gliwice

Das mittelalterliche Gliwice war von einem Festungsgraben und Wall in einer Konstruktion aus Holz und Erde und vielleicht einem Mauerring mit Basteien umgeben, die in den 1430er Jahren zerstört wurden. Die bis heute erhaltenen städtischen Wehranlagen stammen aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts und vom Beginn des 16. Jahrhunderts. Ihre Länge betrug 1.125 m, die Höhe 9 m und die Breite etwa 1 m. Von der Innenseite der Mauer gab es auch einen hölzernen, überdachten Gang für die Wache. Es befinden sich auch Schießscharten in ihm. Die Basteien bildeten eine Konstruktion mit der Mauer, gingen nach außen ihn aber über deren Linie hinaus. Sie waren zur Stadt hin offen und mit Schießscharten versehen. Die Verteidigungslinie war ein verstärkter Festungsgraben mit einer Breite von 3 bis 15 m und einer Tiefe von etwa 4 m, der durch das Flüsschen Ostropka, einem Zufluss der Kłodnica, mit Wasser versorgt wurde. Nach außen ging dem Festungsgraben ein Wall mit Holz-Erde-Konstruktion mit Palisaden voraus. Neben dem Ratiborer Tor führte auch das Beuthener Tor, Weißes Tor genannt, in die Stadt, es lag im Bereich der heutigen ul. Basztowa. Das viergeschossige Tor war rechteckig, 6,6 × 7,7 m groß, mit einer sehr engen, etwa 3 m breiten Tordurchfahrt.

Das System der städtischen Befestigungsanlagen wurde Mitte des 19. Jh. teilweise abgerissen. An der Stelle des eingeebneten Erdwalls und des zugeschütteten Festungsgrabens entstanden die Straßen ul. Górnych und Dolnych Wałów. An einigen Stellen sind die Stadtmauern allerdings immer noch sichtbar: am pl. Rzeźniczy, an den Wänden des Piastenschlosses, an der ul. Dolnych Wałów sowie an der ul. Grodowa. Am pl. Rzeźniczy, der sich neben der Kirche zu Allerheiligen befindet, befindet sich ein kleines archäologisches Schutzgebiet, in dem Relikte des Systems der städtischen Festungsanlagen gezeigt werden, darunter eines der Stadttore – des Ratiborer Tors, zweier Brückenköpfe der Brücke, die sich über den Festungsgraben erstreckt, dessen Arkade einen Bogen aus Ziegelsteinen bildet. Das Ratiborer Tor, auch Schwarzes Tor genannt, wurde auf einem 9×9 m großen Quadrat gebaut. Es hatte 5 Geschosse und war mit einem Zeltdach bedeckt. Zusätzlich wurde es durch das so genannte Vortor geschützt, das von zwei halbrunden Türmen flankiert wurden, etwa 24 m vor der Mauerlinie. Anfangs waren sie wahrscheinlich mit einer Zugbrücke verbunden, die später durch eine feste Brücke ersetzt wurde. Die Tordurchfahrt war etwa 5 m breit.

In den letzten Jahren wurde, als in der Altstadt die Straßenoberfläche ausgetauscht wurde, auf den neuen Pflastersteinen der Verlauf der alten Befestigungsanlagen markiert, unter anderem der Umriss der Mauern des Weißen Tors an der ul. Basztowa.