ul. księcia Józefa Poniatowskiego 14
Gliwice
Die Gedenkstätte für die Oberschlesischen Juden ist eine neue Außenstelle des Museums Gliwice. Sie befindet sich im Gebäude des ehemaligen Beerdigungshauses, das 1902/1903 nach einem Entwurf des Wiener Architekten Max Fleischer erbaut wurde. Dieses Haus stellt insgesamt der massenhaften Vernichtung jüdischen Vermögens in den 1930er und 1940er Jahren ein wirklich wertvolles Kulturdenkmal dar. Das neogotische eingeschossige Gebäude ist aus dekorativen Backsteinklinkern gebaut. Den mittleren Teil bildet eine große Halle, die die Seitenflügel um das Zweifache überragt. Gekrönt wird er von einem achtteiligen Kreuz-Rippen-Gewölbe, das mit einem Fresko verziert ist, das den Sternenhimmel darstellt. In der Haupthalle befinden sich an der östlichen und westlichen Wand erhalten gebliebene hohe achtbögige Fenster mit Fenstermalereien, mit geometrischen Motiven mit drei Davidssternen. Bis zum Zweiten Weltkrieg erfüllten das Objekt und der daneben liegende Friedhof ihre ursprüngliche Funktion. Während des Krieges wurde das Gebäude als Lager für das Militär genutzt, wurde jedoch nicht zerstört. Nach 1945 wurden Friedhof und Beerdigungshaus von der Jüdischen Nachkriegsgemeinde Gliwice genutzt, in einem Seitenteil befand sich die Hausmeisterwohnung. Mit der Zeit begann das ungenutzte Gebäude zur Ruine zu verfallen.
Im Jahr 2003 wurde es unter Denkmalschutz gestellt und 2008 von der Jüdischen Gemeinde der Stadt Gliwice übergeben. Im Jahr 2012 entschied der Stadtpräsident, das ehemalige jüdische Beerdigungshaus restaurieren zu lassen und es in eine Außenstelle des Museums Gliwice umzuwandeln, die Gedenkstätte für die Oberschlesischen Juden genannt wurde. Die Revitalisierung des historischen Objekts wurde vollständig von der Stadt Gliwice finanziert. Die Mission der Einrichtung ist es, Wissen zur Geschichte der Juden in Oberschlesien und deren Beitrag zur Entwicklung der Region zu verbreiten. Im Jahr 2016 gewann die Gedenkstätte für die Oberschlesischen Juden Beim Wettbewerb um den „Besten Öffentlichen Raum der Wojewodschaft Schlesien 2016” in der Kategorie „revitalisiertes öffentliches Objekt”. Die Stadt Gliwice wurde geehrt, für „die Rettung eines Objekts, das Zeitzeuge der Geschichte Schlesiens ist, für seine vorbildliche Renovierung und die Schaffung eines Ortes für Kultur- und Bildungsangebote sowie für den ehrgeizigen Plan, es für Museumszwecke zu nutzen”.
Der jüdische Friedhof, der sich unweit des ehemaligen Beerdigungshauses befindet, wurde 1902 angelegt. Der Grund für seine Entstehung war, dass der alte jüdische Friedhof belegt war, der sich an der ul. Na Piasku befindet, und das die jüdische Gemeinde größer wurde. Die Aufteilung der Quartiere auf dem neuen Friedhof ist gut erhalten geblieben. Bis heute sind über 600 Grabsteine erhalten geblieben, darunter Familiengrabstätte an der Wand, die im Stil des Historismus, des Jugendstils und der Moderne gehalten sind. Durch die Mitte des Friedhofs verläuft die Hauptallee mit hohen Bäumen. Neben ihr steht das Denkmal, das 58 Juden aus Gliwice gewidmet ist, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Es wurde aus grauem Granit in Form eines Würfels gefertigt. Im südöstlichen Teil befinden sich zeitgenössische Gräber. Der Friedhof erfüllt bis heute seine grundlegende Funktion und ist einer von drei weiterhin genutzten jüdischen Friedhöfen in der Wojewodschaft Schlesien. Das Gelände des jüdischen Friedhofs mit einer Fläche von 2,5 ha wurde von der Straße durch eine Ziegelsteinmauer mit zwei großen Toren mit gußeisernen Gittern abgegrenzt.
Öffnungszeiten:
- Dienstag–Freitag: 10.00–16.00,
- Samstag: 11.00–17.00,
- Sonntag: 10.00–15.00
Anpassung an die Bedürfnisse behinderter Menschen: Die Besichtigung findet auf einer Ebene – im Erdgeschoss statt. Das Objekt ist mit einem Fahrstuhl und einer behindertengerechten Toilette ausgestattet. Weitere Auskünfte können Ihnen telefonisch erteilt werden.